Aphasie
Aphasie entsteht meistens durch einen Schlaganfall, der im Sprachzentrum des Gehirnes Schaden anrichtet. Das bedeutet für Personen, die bis dahin sprechen, zuhören, lesen und schreiben konnten, eine große Umstellung ihrer kommunikativen Fähigkeiten. Es kann aber auch andere Gründe für eine Aphasie geben, dazu zählen: traumatische Hirnstörungen, Gehirntumore und Erschütterungen des Kopfes.
Expressive und rezeptive Sprache
Einige Patienten bzw. Patientinnen haben hauptsächlich Probleme mit der expressiven Sprache (gesprochene Sprache), andere mit der rezeptiven Sprache (Verstehen von Gesprochenem). In wieder anderen Fällen können beide Bereiche beeinträchtigt sein. Auch das Lesen und Schreiben kann betroffen sein. All diese Faktoren sind abhängig von Schwere des Anfalles und des Bereiches im Gehirn, der hauptsächlich betroffen wurde.
Personen, die sehr stark betroffen sind, können sehr große sprachliche Schwierigkeiten erleben. Es kann sein, dass sie nur noch „ja“ und „nein“ artikulieren können; andere wiederum werden nur leichte Probleme haben, die sich auf komplexe, lange sprachliche Äußerungen beziehen. Häufig treten „Wortfindungsprobleme“ auf – den meisten Menschen geläufig als „Mir liegt es auf der Zunge“-Phänomen.Manche Patienten sprechen nach dem Schlaganfall in Ein-Wort-Sätzen oder benutzen einen Telegrammstil. Auch setzen sie Worte im Satz an die falsche Stelle, außerdem können grammatische Unsicherheiten auftreten. Manchmal kommt es vor, dass Laute oder gar Worte wie z.B. Tisch statt Bett verwechselt werden. Ebenfalls kommt es vor, dass die Betroffenen sinnlose Wörter aneinander hängen, die für den Zuhörer völlig unverständlich sind. Diese und viele andere sprachlich Schwierigkeiten führen dazu, dass der Patient und sein Zuhörer oft sehr frustriert sind.
Was macht die Sprachtherapeutin?
Nach einer gründlichen Diagnostik wird ein Behandlungsplan erstellt, der sich genau an den Problemen des jeweiligen Patienten orientiert und ihm somit helfen soll, wieder besser mit seiner Umwelt zu kommunizieren.